Samstag, 15. August 2009

Quer durch Polen nach Vilnius

... landschaftlich und landwirtschaftlich volle interessant!

Unsere donnerstägliche Etappe führte uns von Warschau weg in Richtung Norden. Um nicht Weißrussland kreuzen zu müssen - für das man ein Visa braucht - nahmen wir einige Landstraßen. Dauerte zwar etwas länger als über die Hauptverkehrsrouten, zahlte sich aber auf alle Fälle aus. Heute und morgen bleiben wir in Vilnius über Nacht und werden dann übermorgen mal schauen wohin wir weiterfahren. Wahrscheinlich eher Richtung Riga (Lettland). Hier aber nun was wir heute gesehen haben:

Landschaft:

Ca. 2 h nördlich von Warschau liegen die sog. Masuren. Das ist ein riesiges Seengebiet in Polen. Umsäumt von dichten Wäldern und sanften Hügeln ist die Landschaft einfach wundervoll. Umso weiter man dann zur Grenze von Litauen kommt, umso hügeliger und steiler wurde die ganze Sache. Ca. 100 km vor Vilnius wird die Landschaft dann aber ganz flach, eine einzige Ebene...


Landwirtschaft:

Die Landwirtschaft in Polen nördlich von Warschau und in Litauen schaut auf den ersten Blick sehr bäuerlich aus. Es gibt hier Ackerbau neben Milchviehhaltung und ziemliche kleine Feldschläge, oft nicht recht viel größer als ein halbes Hektar, wenn überhaupt. Die Betriebsgrößen sind vergleichbar mit den Größen im alpinen Gebiet von Österreich mit ca. 10 bis 20 Kühen pro Betrieb (zumindest stehen nicht mehr Tiere in einer eingezäunten Wiese. Was auch interessant ist, ist dass überall einzelne Kühe an Bäume oder Pflöcke mit Ketten angebunden sind. Sieht interessant aus wenn man durch die Landschaft fährt. Von der Maschinenausstattung haben wir auch alles mögliche gesehen, aber eher kleine Modelle (z. B.: 2 Schar - Pflüge, richtig alte Mähdrescher ohne Kabine, 2 m Grubber...). und vor allem eins: Zetor Traktoren. Die scheinen hier der Renner zu sein! Von den Modellen her auch bunt gemischt, von alt bis neu, von 30 bis 100 PS. Die Kulturarten sind ähnlich wie bei uns, aber vor allem viel Roggen, einiger Weizen, Gerste und auch Hafer (soweit man das bei gedroschenen Feldern erkennen kann). Manchmal sieht man sogar Mais, Raps fehlt total. Interessant ist, dass man irrsinnig viel gedroschenes Stroh bzw. Strohballen (klein bis groß) herumliegen sieht. Die haben warscheinlich noch keine Zeit gehabt alles zu pressen oder wegzubringen... Warum es hier aber keine riesigen Betriebe gibt, obwohl hier Kommunismus war kann ich nicht so genau sagen. Eher kleine, familiär geprägte Landwirtschaft - wenn wer weiß warum das in Polen so ist - bitte melden, würde mich interessieren...



Schwammerl:

Das wichtigste landwirtschaftliche Exportgut von Litauen sind Schwammerl. Es wundert daher nicht, dass überall neben der Straße Leute stehen die ihre Eierschwammerl oder Herrenpilze zum Verkauf anbieten. Sehen sehr lecker aus, wir haben uns trotzdem aber nicht ganz drübergetraut welche zu kaufen *g*...

1 Kommentar:

  1. In Polen gibt es kleine Betriebe, weil sich die Bauern in Polen quasi als einziges Ostblock Land gegen die Kollektivierung der Landwirtschaft stemmen konnten. Die Katholische Kirche und die Tradition hat dabei kräftig geholfen. Für nähere Infos kannst du googlen ;)

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