Mittwoch, 12. August 2009

Angekommen in Warschau (Warszawa)

... heute sind wir gegen 17 Uhr in Warschau angekommen und werden im Hostel Helvetia über nacht bleiben. Schaut besser aus wie unser letztes Hostel. Morgen geht es dann schon zeitig los nach Vilnius, 6 h 45 min Fahrtzeit...


Warschau… alt gebaut und trotzdem neu…

Klingt komisch, ist aber so. Warschau wurde im Jahre 1944 von der Deutschen Armee in Schutt und Asche gelegt, aber anschließend von den Polen wieder neu aufgebaut. Das ganze trug sich folgendermaßen zu: Als die Russen auf ihrem Westmarsch gegen Ende des zweiten Weltkrieges Warschau erreicht hatten erhoben sich die Freiheitskämpfer der polnischen AK (Armia Krajowa) gegen die deutschen Besatzer. Der Aufstand wurde aber nach 66 Tagen brutal niedergeschlagen und zur Vergeltung legte die deutsche Armee Warschau in Schutt und Asche. Fast kein Haus blieb mehr erhalten. Stalin stand mit seiner Armee auf der östlichen Seite der Weichsel (Praga genannt) und sah dem Ganzen zu, griff aber nicht ein, weil er kein Interesse an einem freien, eigenständigen Polen hatte. Darum erklärt sich auch wohl das noch immer etwas gespannte Verhältnis der Polen zu Russland.

Auf jeden Fall wurde nach dem zweiten Weltkrieg mit dem Wiederaufbau begonnen und die Häuser mithilfe von alten Fotos originalgetreu wieder aufgebaut. Das führt dazu, dass die Warschauer Häuser zwar ziemlich alt (im Sinne des Baustils) ausschauen, aber kaum älter als 70 Jahre sind! Alles in allem aber sehr gelungen und die Stadt ist durchaus sehenswert (obwohl jeder Pole sagt: „Schaut euch Krakau an, Warschau könnt ihr euch sparen…“)

Anbei findet ihr ein paar Bilder aus Warschau:

Die Sirene:

Zwei Schwestern sind Symbole zweier Städte: Warschau und Kopenhagen. Die Legende besagt, dass die zwei Nixen aus dem Atlantik in die Ostsee schwammen. Eine blieb in Kopenhagen und die andere schwamm weiter nach Warschau. Dort angelangt kam ein findiger Kaufmann aber auf die Idee mit der Meerjungfrau Geld zu verdienen. So nahm er sie gefangen und stellte sie auf dem Jahrmarkt aus. Ein Fischersohn befreite sie wieder und ließ sie in ihr geliebtes Element – das Wasser – zurück. Als Dank für die Befreiung beschützt sie nun Warschau – darum trägt sie ein Schwert und ein Schild auf dem Warschauer Wappen.


Der Rynek (Marktplatz):

Schaut doch fast aus, als würden die Häuser dort schon ewig stehen… Wie gesagt, sie sind aber kaum älter als 70 Jahre…


Piroggen:

Eine typische polnische Spezialität – und superlecker! So ähnlich wie Kärntner – Nudeln, mit ganz vielen verschiedenen Füllungen (Fleisch, Käse…), entweder gekocht oder überbacken, mit den verschiedensten Variationen von Saucen. Es gibt sogar eigene Piroggerias, wo man eine ordentlich große Auswahl genießen kann. Wir waren heute in einer – und es hat superlecker geschmeckt!


Der Zaun:

Vielleicht auch interessant: Der Zaun ist wahrscheinlich einer der aufwändigsten Zäune der Welt, so dermaßen verschnörkelt. Und auch ziemlich abgegriffen: Der Grund – Blinde Besucher. Klingt komisch, ist aber wieder so. Dadurch dass die Blinden den Zaun mit den Händen anschauen ist er an den Griffstellen halt schon ziemlich abgegriffen – muss man auch wissen :-)


Also dann, bis bald

Thomas und Regina

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen