Nach einer Fahrt quer durch ganz Griechenland (und viele, viele Autobahntunnel) sind wir am Freitag in Ohrid, Macedonien angekommen. Macedonien liegt auf ca. 600m Meereshöhe, fast das ganze Land befindet sich auf diesem Plateau. Irgendwie erinnert uns das ganze Land ein bisschen an Österreich, weil man rundherum Berge sieht. Interessant war, dass an der Grenze kontrolliert wird ob man eh niemanden ins Land reinschmuggelt, darum mussten wir unseren Kofferraum (wo wirklich niemand mehr Platz hätte) an der Grenze herzeigen ;-)
Unsere Fahrt führte und dann in Mazedonien über teils abenteuerliche Straßen (Kopfsteinpflaster, Schlaglöcher...) und durch schöne Landschaften nach Ohrid. Die Straßen sind hier aber nicht so schlecht wie wir uns es erwartet hätten, nur ab und zu schaut doch mal ein tiefes SChlagloch hervor...
Ohrid liegt im Dreiländereck Griechenland - Mazedonien - Albanien, direkt am Ohrid - See. Der See ist riesig groß und dadurch, dass er fast 200m tief ist, ist er auch ziemlich kalt. Interessant ist die Entstehungsgeschichte, weil der See durch ein Absinken der gesamten Landschaft entstanden ist.
In Ohrid herrscht ein geschäftiges Treiben, man trifft hier auch viele Touristen, aber vor allem Macedonier, die etwas Urlaub am See verbringen. Überhaupt ist die Menthalität sehr südländisch und gemütlich, am Abend findet man fast alle Einwohner auf den Straßen bei einem Kaffee wieder. Der Treffpunkt für die älteren Herren schlechthin ist die Parkbank unter einer 700 Jahre alten Platane am Hauptplatz.
Wir haben auch mit ein paar älteren Leuten hier im Ort geredet und erstaunlich viele waren schon mal in Österreich oder Deutschland. Vor allem nach dem Krieg haben die Leute scheinbar beim Wiederaufbau geholfen. Wir glauben, dass auch später noch viele Leute von hier als Gastarbeiter im "Westen" gearbeitet haben und das Geld, das sie damit ins Land gebracht haben einen wertvollen Beitrag für den Aufbau des Landes geleistet hat bzw. noch immer leistet. Von dieser Warte aus gesehen ist es sehr wertvoll, wenn die Menschen z. B. in Österreich arbeiten dürfen und somit ihr eigenes Land entwickeln können. Über Umwege bringt das wahrscheinlich uns Österreichern mehr, weil wir erstens fleißige Arbeiter beschäftigen konnten und wir für unsere Produkte neue Absatzmärkte beliefern können. Außerdem kann es durchaus sein, dass die Menschen dann Produkte aus Österreich bevorzugen, weil sie in Österreich gut behandelt worden sind (??). Darüber sollten wir Österreicher vielleicht öfters nachdenken bei der ganzen hochgeschaukelten Ausländerdiskussion... Oder bei der Regelung der Arbeitsgenehmigungen für Menschen aus dem Osten...
Tja, was gibt es sonst noch in Orid: Viele, viele Kirchen in einer sehr interessanten Bauweise. Heute waren wir in Sv. Naum, einer für Mazedonien sehr wichtigen Kirche. Cool ist, dass diese Kirche von einem Hotel gekauft wurde und das Hotel rund um die Kirche gebaut wurde (...). Die Kirche ist ziemlich klein und hat etwas sehr mystisches an sich. Durch das hereinfallende Licht aus dem oberen Teil und die gespielten Chorgesänge fühlten wir uns fast wie in einem Krimi von Dan Brown und einer Verschwörung der Tempelritter. In einem Seitenflügel liegt der heilig Naum begraben. Auf seinem Grab liegt ein rotes Samttuch und wenn man darauf seinen Kopf legt, dann kann man noch immer seinen Herzschlag hören. Keine Ahnung wie, aber irgendwie haben wir wirklich was gehört... Gruslig...
Sodale, heute gehen wir noch ein bisschen baden und am Abend gut Essen (Hauptspeisen ab 2 Euro) und einen guten Wein trinken (wirklich hervorragend und auch günstig). Morgen geht es dann weiter nach Albanien in die Hauptstadt Tirana. Wir sind schon gespannt und bereiten uns jetzt schon menthal auf wirklich schlechte Straßen vor...
Bis bald
Thomas und Regina
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