Mittwoch, 21. Juli 2010

Griechenland und wieder zurück nach Wien

Sodale, nach einer langen Reise sind wir wieder gut daheim angekommen. Am Montag sind wir von Saranda weggefahren, dann haben wir in Igoumenitsa zwischenübernachtet, Dienstag in der Früh rauf auf die Fähre und heute (Mittwoch) vormittag sind wir in Venedig angekommen. Mit dem Auto gings dann nach Österreich zurück.

Auf dem Weg nach Igoumenitsa haben wir noch das Syri i kalter in der Nähe von Sarande angeschaut. Das ist ein Loch in der Erde (keiner weiß, wie tief es ist), aus dem Wasser aus der Erde entspringt. Das Wasser ist dort glasklar und blitzblau, es schaut so aus wie die Iris eines Auges. Wunderbares Naturschauspiel.

Auch auf dem Weg lag die Stadt Gjirokastar. Sie wird auch Stadt der Steine genannt, weil die Dächer mit Stein gedeckt sind. Oben über der Stadt gibt es eine Burg, die wir natürlich auch noch besichtigt haben.
Weiter ging es nach Ioannina in Griechenland. Dort gibt es einen See und eine alte türkische Citadelle und die Stadt war überhaupt sehr nett. Aber die Preise haben uns nach Albanien und Mazedonien doch wieder etwas erschreckt ;-)

Übernachtet haben wir dann auf einem Parkplatz im Auto, weil wir schon um 5:30 am Hafen sein mussten. Das war spannend, man glaubt gar nicht welche Geräusche man in der Nacht alles hören kann. Mit der Fähre ging es dann 24 Stunden lang durch das Mittelmeer nach Venedig. Das ist schon weit entspannter, als wenn man mit dem Auto fährt. Wir haben die Zeit zum Erholen vom Urlaub genutzt und um ein paar gute Bücher zu lesen.



Insgesamt haben wir die drei Wochen sehr genossen und sehr viele neue Eindrücke gesammelt. Wir hatten wegen Mazedonien und Albanien ein etwas ungutes Gefühl, was aber völlig unbegründet war. Wir fühlten uns immer sicher, die Leute waren alle supernett und hilfsbereit und es gab nirgendwo Probleme. Wir können eine Tour in diese wunderschönen Länder Griechenland, Albanien und Mazedonien mehr als empfehlen. So herzlich wie wir empfangen wurden und so nett wie die Leute uns als Ausländer behandelt haben, so wünschen wir es auch jedem, der nach Österreich kommt.

Zum anderen konnten wir feststellen in was für einer guten Situation wir uns in Mitteleuropa befinden. Es gibt eine gut funktionierende Wirtschaft, es gibt ausreichend Jobs und genug Möglichkeiten für die jungen Menschen hier. In Albanien oder Mazedonien ist das leider nicht der Fall, viele Menschen verdienen sich mittels Autowäsche oder mittels Melonenhandels ein paar Cent, das große Geld machen sie aber nie. Nur allzu verständlich ist es da, dass auf den Umweltschutz oder die Müllentsorgung nur sekundär geachtet wird, die Leute müssen schauen wie sie über die Runden kommen und wie sie ein Einkommen erwirtschaften können. Die Häuser sind aber trotzdem meist schön hergerichtet und rund um das Haus ist sauber zusammengeräumt.

Spannend ist auch, wie die Politik eines Landes das Land beeinflusst. In Albanien sind durch eine falsche Politik immense Schäden entstanden, die jetzt erst wieder gut gemacht werden müssen - und das braucht eine Menge Zeit, aber die Menschen arbeiten daran. Mazedonien ist unserer Meinung nach sehr gut entwickelt und nicht ohne Grund ein Kandidat für den EU - Beitritt. Überhaupt setzen die Menschen in den Ländern große Hoffnungen in einem EU Beitritt, der scheinbar alle Sorgen lösen soll.

Unser Tipp: Einfach mal in den (Süd-)Osten fahren und die ganze Situation vor Ort anschauen - wir waren sehr fasziniert von den Menschen und der Landschaft in Griechenland, Mazedonien und Albanien und haben viele Vorurteile ablegen können!

Thomas und Regina

PS: Special Thanks an:
- den superzuverlässigen Golf
- das fast immer allwissende Navi
- den UV - beständigen Sonnenschirm
- den (fast immer) kühlen Kühli
- und unseren Reiseführern (Lonely Planet und DuMont bzw. MarcOPolo)

Samstag, 17. Juli 2010

Entlang der albanischen Küste nach Süden

Von Berat weg sind wir in Richtung Küste gefahren und dann entlang der Küste richtung Süden, weil ja unsere Fähre am Dienstag morgen von Igoumenitsa in Griechenland wegfährt. In Vlora haben wir dazu einmal zwischenübernachtet (mehr dazu unten)...


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Zuerst sind wir über das Landesinnere an die Küste gefahren, genau nach Vlore. In der Bucht von Vlore treffen sich die Adria und das Ionische Meer. Hier ein paar Eindrücke von der Landschaft. Die Straßen waren auch hier erstaunlich gut in Schuss, ohne Probleme befahrbar. Und natürlich wieder eine Menge stinkender Autos vor uns ;-). Wir haben uns aber schon an den Fahrstil hier gewöhnt...

Cool ist auch, dass man neben der Straße immer wieder Esel und Pferdefuhrwerke sieht. Derzeit ist Heuerntesaison und die Luzerne wird mittels Pferde(Esels)gespann oder LKW (auf der Ladepritsche) heimtransportiert...

Schlussendlich haben wir dann im Hotel Nimfes in Vlora übernachtet. Unten seht ihr einen Ausblick von unserem Balkon und einen kleinen Abschnitt des hauseigenen Strandes. Das Wasser ist volle klar und hat uns gut abgekühlt, es ist nämlich schön langsam wirklich heiß hier unten...

Weiter ging es am nächsten Tag über den Llogaraja - Pass. Also von Meereshöhe auf über 1000m und dann wieder runter ans Meer. Der Pass hat uns extrem gut gefallen, die Landschaft ist hier wunderschön und man hat traumhafte Ausblicke aufs Meer. Die Fahrt war ziemlich abenteuerlich, weil oft Ziegen, Esel, Kühe oder langsame LKWs auf der Straße zu finden waren. Und natürlich sehr serpentinenreich das ganze, aber die Straße neu gebaut und darum gut zu fahren.

Gegen Ende des Passes sahen wir von oben eine Schotterstraße, die direkt ans Meer führte. Man sah auch keine Sonnenschirme von Touristen dort und daher beschlossen wir spontan dort runterzufahren. Wird schon irgendwie befahrbar sein ;-)... Auf dem Bild unten sieht man die Straße und den Stand ein bisschen...

Tjo, und dort unten angelangt war wirklich das Paradies. Der Stand war einige Kilometer lang und es waren außer uns nur 3 Campingwagen dort. Das Wasser traumhaft und echt super zum Baden... Aber gut, dass wir unseren Sonnenschirm mithatten, ohne diesen wären wir in der Hitze zergangen...


Tjo. Nach dem Badenachmittag sind wir dann weiter nach Sarande gefahren. Sarande ist ziemlich touristisch, weil hier Schiffe von Korfu und Griechenland her anlegen bzw. viele Albaner hier Urlaub machen. Auch die Preise sind etwas teurer, aber im Vergleich noch immer relativ günstig...

Auf dem Foto (das wir von unserem Balkon geschossen haben) sieht man sogar die Insel Korfu und einen Teil der Promenade, die auch direkt bei unserem Hotel vorbeigeht...

Wir sind jetzt dann insgesamt drei Nächte in Sarande und werden Montag abend nach Griechenland weiterfahren. Also ist noch ein bissl chillexen angesagt, bevor es bald wieder Richtung Österreich geht...

Thomas und Regina

Mittwoch, 14. Juli 2010

Berat - die Stadt der tausend Fenster

Nach unserem kurzen Aufenthalt in Tirana ging es weiter Richtung Süden nach Berat.


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Auf dem Weg dorthin haben wir kurz am Stand vorbeigeschaut und - dreimal dürft ihr raten - natürlich wieder Bunker gefunden. Dieses mal ganz stylisch bemalt und zu einem Mülllagerplatz umfunktioniert. An der Küste waren erstaunlich viele Hotels und Leute, die gebadet haben. Wir sind nicht reingehüpft, weil das Wasser dort scheinbar sehr verschmutzt ist und man Hautausschlag von dem Zeugs bekommt...

Die letzen 20 km unserer Reise führten uns dann über Straßen, so wie wir sie erwartet hätten. Aber auch nicht so tragisch, in Rumänien waren sie teilweise schlechter in Schuss. Da der Weg nicht so gut angeschrieben ist und wir keine Straßenkarte haben (bzw. das Navi sich nicht auskennt), haben wir uns einfach an einen Bus drangehängt, der nach Berat gefahren ist. So schaut das dann ungefähr aus:

Auch hier wieder: Überall neben der Straße selbstgebaute Verkaufsstände mit hauptsächlich Obst zu kaufen. Aber aufgrund des enormen Schadstoffausstoßes der alten Gefährte hier haben wir sicherheitshalber nichts gekauft ;-). Wir sind wirklich froh, dass es in Österreich verschärfte Abgasnormen gibt, auf den Straßen hier bekommt man fast eine Kohlenmonoxidvergiftung...

Berat ist eine Stadt mit ca. 65.000 Einwohnern ziemlich in der Mitte von Albanien. Die Altstadt gehört wegen der einmaligen Architektur zum Unesco - Weltkulturerbe. Die Stadt wird auch die Stadt der tausend Fenster genannt, weil die Häuser hier wirklich außergewöhnlich viele Fenster haben.

Am Abend sind wir auf die Burg spaziert, die auf einem Hügel über der Stadt thront. Dort oben hat man einen guten Überblick über die Stadt und findet sehr schöne Häuser und schmale Gassen.

Wir sind im Hotel Mangalemi untergebracht. Das Hotel ist im Stil der alten Häuser ganz aus Stein gebaut und wirklich toll. Für 17 Euro pro Person und Nacht bekommt man hier wirklich was geboten. Aja, und eine Melone haben wir aus Macedonien importiert, die war superlecker.

Heute haben wir die Stadt dann noch genauer erkundet. Wir waren sogar im Europark von Bertat. Das schaut dann so aus:

In einer Straße war über 1 km lang ein Verkaufsstand nach dem anderen und man bekommt in diesen Standln wirklich alles. Vom Heizungsrohr bis zur Damenunterwäsche, von Stöckelschuhen bis zum Hochzeitskleid. Alles da. Sogar einen Mechanikerstand haben wir gesehen. Scheinbar wird hier alles über den Straßenverkauf verkauft, richtige Geschäfte gibt es fast keine. Wir waren auch in der Markthalle, wo es Fleisch und Käse zum kaufen gab. Hmm... wie soll man das beschreiben... Also, die Kühlkette wurde massiv unterbrochen und der Geruch war sehr gewöhnungsbedürftig. Insgesamt ziemlich blutig und stinkig, nicht so optimal gleich nach dem Frühstück... Aber interessant...

An Kuriositäten haben wir auch einiges gefunden: So gab es zum Beispiel Blutegel zu kaufen (keine Ahnung zu welchem Zweck), Hendel waren an einem Baum angebunden (Brathähnchen??) oder auch Motoröl in Cola - Flaschen... Das mit den Blutegeln schaut dann so aus: Ein Mann sitzt mit zwei Weck- Gurkengläsern voll mit Blutegeln neben der Straße und wartet, dass wer dringend Blutegel braucht... (Fotografieren haben wir uns nicht getraut, nicht dass er ein mysteriöser Zauberer ist... Und außerdem mit einem Mann mit Blutegeln ist nicht zu spaßen ;-))

Insgesamt geht es in der Stadt am Vormittag volle zu. Überall sind Leute (vor allem Männer) und trinken Kaffee bzw. gehen im Butrintschen Europark shoppen. Gegen die Sonne schützt man sich mit kleinen Papierregenschirmen, die es an jeder Ecke zu kaufen gibt. Ab Mittag wird es dann aber auf den Straßen ruhiger, was auch logisch ist, weil es dann einfach zu heiß wird. Auch wir sind froh, dass wir eine Klimaanlage im Zimmer haben...

Tjo. Morgen fahren wir dann wieder an die Küste und schauen ob man auch in Albanien schwimmen kann. Irgendwie freuen wir uns auch schon wieder auf daheim, in sechs Tagen fährt unser Schiff eh schon wieder heimwärts...

Bis bald

Thomas und Regina

Albanien: Tirana - Chaotisch, laut und dreckig - aber trotzdem einen Besuch wert...

Am Montag sind wir von Ohrid (Mazedonien) in Richtung Tirana aufgebrochen. Und gleich nach der Grenze konnten wir erkennen, dass wir wirklich in einem ganz anderen Land sind. Albanien war ja in den letzten Jahren von der ganzen Welt isoliert und abgeschottet. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg war das Land in einem Bündnis mit Russland, brach dieses aber dann ab und wandte sich in Richtung China. Aber auch dieses Bündnis lief aus und so stand das Land schlussendlich dann in der Isolation und wurde von Enver Hoxha als Volksrepublik (Kommunismus) geführt. Sämtliches Eigentum wurde verstaatlicht und somit zum Eigentum des gesamten Staates. Erst in den letzen Jahren öffnet sich das Land in Richtung freie Marktwirtschaft, aber dieser Transformationsprozess macht nach wie vor großen Schaden an der Wirtschaft und Umwelt des Landes. Wahnsinn, wie die Politik eines Landes das Land in den Ruin treiben kann.

Gleich nach der Grenze fielen uns folgende drei Dinge auf: Autowäschen, Bunker und Polizisten. Vor allem Kinder stehen am Straßenrand und bieten "Lavazah" = Autowäsche an. Wir haben teilweise wirklich alle 20m einen Autowäscher gesehen. Vor allem im Grenzgebiet sind dann auch die ominösen "Bunker" zu sehen.

Unter der Herrschaft von Hoxha wurden in Albanien über 700.000 Ein - Mann - Bunker errichtet um einer vermeintlichen Invasion aus dem Ausland stand zu halten. Ein Bunker besteht aus 6t Stahl und Beton und der Konstrukteur dieser Bunker musste bei Angobotslegung sogar selber beweisen, dass die Bunker einem Raketenangriff stand hielten. Darum verkroch er sich in einem seiner Bunker und ließ sich bombardieren. Kurzum, er hat es überlebt (wahrscheinlich mit ein bisschen Kopfweh und Tinnitus) und die Bunker wurden gebaut. Tja, da diese Bunker aber unkaputtbar sind können sie auch nicht entfernt werden und stehen halt jetzt in der Landschaft herum...

Zum Thema Polizisten und Sicherheit: Allgemein hatten wir ja kein so gutes Gefühl zwecks Sicherheit in Albanien und halt die gewissen Vorurteile gegenüber dem Land und den Menschen hier. Darum haben wir etwas recherchiert und waren ganz überrascht, dass die Kriminalitätsrate in Albanien erstaunlich gering ist (geringer als in manchen westlichen Ländern). An einer geringen Aufklärungsquote kann das auch nicht liegen, weil hier gibt es sooo viele Polizisten, echt wahnsinn. Alleine auf dem Weg von der Grenze bis Tirana (150 km) sind wir 5 Polizeistreifen begegnet und auch in Tirana waren sie allgegenwärtig. Die ersten haben uns natürlich gleich aufgehalten, uns aber irrsinnig freundlich begrüßt und sich gefreut, dass wir Österreicher sind und uns darauf hingewiesen, dass man das Licht am Tag einschalten muss ;-)

Danach ging es weiter über ewig viele Bergstraßen und hinter vielen, vielen stinkenden Fahrzeugen nach (v.a. alte Mercedes, scheinbar unkaputtbare Autos). Unser Golf ist hier schon fast ein topmodernes Auto. Die Hauptverkehrsstraßen sind erstaunlicherweise auch in Ordnung und sehr gut befahrbar. Unsere Fahrt führte uns über 30km auf einem Berggrat entlang. Echt cool, die haben die Straße total auf die Berggipfel gebaut und wir hatten die ganze Zeit eine wirklich tolle Aussicht.

Interessant sind viele, viele halbfertige Häuser, die überall in der Gegend herumstehen. Entweder sie schauen gar nicht bewohnt aus, oder nur ein Stock von mehreren ist ausgebaut. Wir glauben, dass das eine Folge der Pyramidengeschäfte (in denen auch die Regierung verwickelt war) aus dem Jahr 1996 ist. Hierbei verloren fast die gesamten Albanier ihr gesamtes Vermögenen, dass sie sich erspart hatten. Wieder mal ein heftiger Rückschlag für das Land.

Am Nachmittag sind wir dann in Tirana, der Hauptstadt Albaniens, angekommen. Schon im Reiseführer stand, dass man verrückt sein muss, wenn man mit dem Auto nach Tirana fährt - aber no risk no fun - wir sind trotzdem reingefahren. Und Verkehrsregeln gibt es in Tirana (und auch ganz Albanien) nicht wirklich. Eine rote Ampel ist hier quasi Dekoration, man fährt trotzdem. Verkehrsstreifen oder Gehwege gibt es nicht, man fährt irgendwie. Vorrang hat der, der fährt. Oder zuerst hupt. Überhaupt ist die Hupe das wichtigste Teil am Auto. Man hupt, wenn man in eine Kreuzung fährt. Man hupt, wenn man überholt. Man hupt, wenn man wen grüßt. Man hupt, damit man ausprobiert ob die Hupe noch geht. Schlicht, man hupt einfach immer. Die ganze Stadt ist ein einziges Hupkonzert. Mit der Zeit haben wir uns aber dran gewöhnt und freundlich mitgehupt. Quasi zum Zwecke der Integration.

Tirana ist ansonsten ziemlich laut, ziemlich dreckig und sehr hektisch. Aja, und wirklich, wirklich heiß (aber da brauchen wir euch daheim ja grad nix erzählen ;-)). Insgesamt ist es aber doch sehr interessant eine europäische Stadt zu sehen, die man eher in Indien vermuten würde. Hier ein paar Eindrücke von der Stadt:

Oben sieht man ein Minarett, weil die Mehrheit der Albaner muslimisch ist. Da Religion aber während des Kommunismus verboten war gibt es auch sehr viele Atheisten. Unten sieht man den Park in der Mitte der Stadt, mit unzähligen bunten Parkbänken. Hier trifft sich am Abend Jung und Alt und der Park ist gerammelt voll mit Leuten, die sich freundlich unterhalten. Und überall gibt es die verschiedensten Sachen zu kaufen (u.a. auch Getränke aus Kühlboxen...). Dass es am Abend so zugeht, hat uns sehr imponiert und auch getaugt. Sehr südländisch und sehr gemütlich.

Überall in ganz Tirana gibt es Verkaufsstände, vor allem für Obst und Gemüse. Teilweise sitzt eine alte Frau dort und hat ein paar Melonen zu verkaufen. Oder auch allen anderen Kram kann man erwerben (Taschentücher, Kaugummis, Zigaretten, Spielzeug....). Am Abend verwandeln sich die Straßen in Tirana auch in einen Catwalk. Kaum zu glauben, wie die Mädls (und auch Burschen) aufgetackelt sind, wenn sie auf einen Kaffee gehen.

Tirana hat uns insgesamt sehr imponiert, aber ein Tag in der Hektik war dann auch genug ;-)

Sonntag, 11. Juli 2010

Ohrid, Macedonien

Nach einer Fahrt quer durch ganz Griechenland (und viele, viele Autobahntunnel) sind wir am Freitag in Ohrid, Macedonien angekommen. Macedonien liegt auf ca. 600m Meereshöhe, fast das ganze Land befindet sich auf diesem Plateau. Irgendwie erinnert uns das ganze Land ein bisschen an Österreich, weil man rundherum Berge sieht. Interessant war, dass an der Grenze kontrolliert wird ob man eh niemanden ins Land reinschmuggelt, darum mussten wir unseren Kofferraum (wo wirklich niemand mehr Platz hätte) an der Grenze herzeigen ;-)

Unsere Fahrt führte und dann in Mazedonien über teils abenteuerliche Straßen (Kopfsteinpflaster, Schlaglöcher...) und durch schöne Landschaften nach Ohrid. Die Straßen sind hier aber nicht so schlecht wie wir uns es erwartet hätten, nur ab und zu schaut doch mal ein tiefes SChlagloch hervor...


Ohrid liegt im Dreiländereck Griechenland - Mazedonien - Albanien, direkt am Ohrid - See. Der See ist riesig groß und dadurch, dass er fast 200m tief ist, ist er auch ziemlich kalt. Interessant ist die Entstehungsgeschichte, weil der See durch ein Absinken der gesamten Landschaft entstanden ist.
In Ohrid herrscht ein geschäftiges Treiben, man trifft hier auch viele Touristen, aber vor allem Macedonier, die etwas Urlaub am See verbringen. Überhaupt ist die Menthalität sehr südländisch und gemütlich, am Abend findet man fast alle Einwohner auf den Straßen bei einem Kaffee wieder. Der Treffpunkt für die älteren Herren schlechthin ist die Parkbank unter einer 700 Jahre alten Platane am Hauptplatz.

Wir haben auch mit ein paar älteren Leuten hier im Ort geredet und erstaunlich viele waren schon mal in Österreich oder Deutschland. Vor allem nach dem Krieg haben die Leute scheinbar beim Wiederaufbau geholfen. Wir glauben, dass auch später noch viele Leute von hier als Gastarbeiter im "Westen" gearbeitet haben und das Geld, das sie damit ins Land gebracht haben einen wertvollen Beitrag für den Aufbau des Landes geleistet hat bzw. noch immer leistet. Von dieser Warte aus gesehen ist es sehr wertvoll, wenn die Menschen z. B. in Österreich arbeiten dürfen und somit ihr eigenes Land entwickeln können. Über Umwege bringt das wahrscheinlich uns Österreichern mehr, weil wir erstens fleißige Arbeiter beschäftigen konnten und wir für unsere Produkte neue Absatzmärkte beliefern können. Außerdem kann es durchaus sein, dass die Menschen dann Produkte aus Österreich bevorzugen, weil sie in Österreich gut behandelt worden sind (??). Darüber sollten wir Österreicher vielleicht öfters nachdenken bei der ganzen hochgeschaukelten Ausländerdiskussion... Oder bei der Regelung der Arbeitsgenehmigungen für Menschen aus dem Osten...

Tja, was gibt es sonst noch in Orid: Viele, viele Kirchen in einer sehr interessanten Bauweise. Heute waren wir in Sv. Naum, einer für Mazedonien sehr wichtigen Kirche. Cool ist, dass diese Kirche von einem Hotel gekauft wurde und das Hotel rund um die Kirche gebaut wurde (...). Die Kirche ist ziemlich klein und hat etwas sehr mystisches an sich. Durch das hereinfallende Licht aus dem oberen Teil und die gespielten Chorgesänge fühlten wir uns fast wie in einem Krimi von Dan Brown und einer Verschwörung der Tempelritter. In einem Seitenflügel liegt der heilig Naum begraben. Auf seinem Grab liegt ein rotes Samttuch und wenn man darauf seinen Kopf legt, dann kann man noch immer seinen Herzschlag hören. Keine Ahnung wie, aber irgendwie haben wir wirklich was gehört... Gruslig...

Sodale, heute gehen wir noch ein bisschen baden und am Abend gut Essen (Hauptspeisen ab 2 Euro) und einen guten Wein trinken (wirklich hervorragend und auch günstig). Morgen geht es dann weiter nach Albanien in die Hauptstadt Tirana. Wir sind schon gespannt und bereiten uns jetzt schon menthal auf wirklich schlechte Straßen vor...

Bis bald

Thomas und Regina

Donnerstag, 8. Juli 2010

Lefkada - die Karibik in Griechenland

Soda, hier wieder mal ein aktueller Bericht von unserer Reise:

Am Montag sind wir mit der Fähre von Corfu auf das griechische Festland geschippert. Es war an diesem Tag sooo heiß, dass wir uns nicht mal mehr Corfu - Stadt angeschaut haben, sondern direkt in die klimatisierte Fähre gefahren sind ;-). Die griechischen Zeichen kommen uns immer noch ein bisschen spanisch vor... Wie man hier auf dem Ticket der Fähre sehen kann, ist das ja nicht so leicht...
Hier Corfu Stadt, von der Fähre aus:

Weiter ging es dann auf dem Landweg in Richtung der Insel Lefkada. Auf dem Weg dorthin liegt die Stadt Parga auf dem griechischen Festland. Wir haben einen kurzen Abstecher dorthin gemacht und eine Melone gekauft. Die Ausbeute der Stadt waren zwar nicht mehr als ein paar Fotos und die Melone, aber Parga würde sich auch sehr für einen gemütlichen Urlaub anbieten...

In Parga haben wir auch (wieder mal) in einer Taverna gegessen. Diese sind immer ein Hammer. Wir sind meistens in Tavernas mit Panoramablick gegangen und Panoramablick ist in Griechenland wirklich oberpanorama, wie man an so manchen Fotos sieht. Echt traumhaft, da schmeckt das griechische Essen gleich nochmal besser. Uns ist auch aufgefallen, dass diese Tavernas meist kleine, sehr gut geführte Familienunternehmen sind, wo der Papa managt, die Mama kocht und die Töchter servieren. Was die Söhne machen haben wir nicht herausgefunden, aber wahrscheinlich Rohstoffe produzieren oder kaufen ;-). Scherz beiseite, man kann hier wirklich gut essen. Gut dass wir keine Waage mithaben. Und die Leute sind in Griechenland sowieso superfreundlich.

Das ist ein Strand in der Nähe von Parga, wo wir uns im Meer abgekühlt haben...

Nach diesem kurzen Abstecher sind wir auf der Insel Lefkada angekommen. Das geht sogar ohne Schiff, weil sie mit einer Brücke mit dem Festland verbunden ist. Lefkada ist eine touristisch noch nicht so überlaufene Insel mit hauptsächlich Italienern und Engländern und superschön. Lefkada ist sowas wie die europäische Karibik. Die Strände hier sind einfach nur Hammer. Der Sand ist eher grob und besteht aus weißen Kieseln. Dadurch bekommt das Wasser eine wunderschöne Farbe. Außerdem sind die Stände nicht so einfach zu erreichen und somit auch nicht sehr überlaufen (zumindest manche). Vor allem nicht für dicke Engländer, weil man zum Beispiel 300 Stufen oder 5km Serpentinenstraßen überwinden muss. Für uns berg- und bergstraßengeprüfte Österreicher (und österreichische Golf III) no problemo. Aber Bilder sagen mehr als tausend Worte...

Heute sind wir dann auch wieder mal mit einem Boot gefahren, der Golf durfte aber dieses mal nicht mit und schmollte in der Sonne. Wir fuhren die Ionischen Inseln ab (quasi die Inseln auf der Westseite von Griechenland) und legten zwei Badestopps ein. Die Landschaft ist auch vom Meer aus wirklich sehr schön, aber wir sind draufgekommen, dass wir doch nicht so Massentouristen sind ;-) und die 500 Leute vom Boot auch einen einsamen Strand uneinsam machen. Der Wellengang war auch sehr abenteuerlich, teilweise waren die Wellen auf dem Meer bis zu 3 m hoch. Manchem Bootsmitfahrer wurde das ein bisschen zum Verhängnis ;-p . Die Höhle, die man auf dem Bild sieht ist ziemlich berühmt, weil sich hier ein griechisches Schiff im zweiten Weltkrieg versteckt hat und von dort die deutsche Wehrmacht angegriffen hat.

Soda. So viel zur Insel Lefkada. Aja, das Hotel hier war der absolute Oberhammer. Tut leid, dass wir heute so mit Superlativen um uns werfen... Morgen geht es dann in einer ca. 6-stündigen Fahrt quer durch Griechenland nach Mazedonien an die Ohrid - Seen. Also in das Land Mazedonien, nicht in die gleichnamige griechische Provinz Mazedonien, da gibt es nach wie vor ziemlich große Konflikte, weil die Griechen den Namen für sich beanspruchen. Das Ganze ist auf einen Revolte in Mazedonien im frühen 20. Jhdt. zurückzuführen wo die Mazedonier den griechischen Landteil (rund um Thessaloniki) beansprucht haben und zu Mazedonien dazugewinnen wollten. Und darum wollen die Griechen, dass sich Mazedonien FYROM (Former Yugoslawien Republik of Macedonia) nennt - Geschichtsstunde Ende, mehr dazu --> Wikipedia.

Hier noch unsere Reiseroute für morgen *jetztschonohneklimaanlageschwitz*


Größere Kartenansicht

Tjo, wir werden euch mehr berichten, wenn wir dort angekommen sind und eventuell irgendwo einen Internetzugang finden...

Thomas und Regina